150 Jahre Opiat-Abhängigkeit

Dieser Liedtext scheint tatsächlich aus Zeiten des amerikanischen Bürgerkriegs zu stammen. Wikipedia meint, „Soldier’s Joy“ sei der Cocktail aus Morphin, Whiskey und Bier. Na denn Prost.

WARNHINWEIS: Menschen mit einer Unverträglichkeit gegen irisch-amerikanische Volksmusik sollten dieses Video AUF KEINEN FALL anklicken.

Sebsi – kultiviert kiffen

Mein liebstes Rauchgerät heißt Sebsi. Eine marokkanische Pfeife, sehr lang und dünn mit sehr kleinem Tonkopf. Je länger die Pfeife und je kleiner der Kopf, desto besser schmeckt und wirkt sie.

Meine Lieblingspfeife ist 65 cm lang...

Meine Lieblingspfeife ist 65 cm lang…

... aber zum Glück in 5 Einzelteile Zerlegbar.

… aber zum Glück in 5 Einzelteile Zerlegbar.

Zum ersten mal rauchen durfte ich eine in Maastricht im Coffeeshop Kosbor. Der Besitzer schmauchte eine nach der anderen. Seine Mische machte er mit hellgelbem Haschisch, das beim Ansehen zu Staub zerfiel. Das kostete damals gut 20 Mark pro Gramm, für Schuljungs, die in der Freistunde ihr Taschengeld verballern, eine Stange Geld. Aber jeder Gast durfte mitrauchen, bei einer Tasse goldfarbenem Minztee. Den Shop scheint es noch zu geben, auf diesem Menu steht eine Sorte „Rif Gold“. Sagt jedenfalls das allwissende Internet. Ich selber war seit ende 1990er nicht mehr in Holland einkaufen.

Auch schlichte Pfeifen sind schön gedrechselt....

Auch schlichte Pfeifen sind schön gedrechselt….

Warum die Sebsi so gut schmeckt

Die Sebsi ist die einzige Pfeife speziell für die Mischung aus Hanf und Tabak. Sonst kenne ich keine: Bongs, Chillums und Purpfeifen sind eigentlich für Cannabis pur, alle anderen Pfeifen einschließlich Shisha, für Tabak. Und ein Eimer ist kein Rauchgerät, sondern nur ekelerregend.

... manche haben aufwendigere Beschläge und Verzierungen.

… manche haben aufwendigere Beschläge und Verzierungen.

Die Sebsi scheint von Berbern des Rif-Gebirges in Marokko zu stammen. Die beste und schönste Beschreibung gibt’s in dem Buch „M’hashish“ von Mohammed Mrabet und Paul Bowles, wird bis heute verlegt, zum Beispiel unter ISBN 3-922708-49-8. Sonst findet man nicht viel, Berber-Sprache ist, wie jeder Dialekt, nicht verschriftlicht. Was ich gelernt hab: Eine Gras-Tabak-Mische heißt in marokkanischem Berberdialekt wohl Kif. Und Kif-kif heißt angeblich Freundschaft.

Rohre gibt's im guten Headshop auch in Deutschland.

Rohre gibt’s im guten Headshop auch in Deutschland.

Kopfsache

Am besten schmecken ganz kleine Köpfe aus Ton. Könner rauchen die in einem gemütlichen Zug weg und pusten das Ascheklümpchen rückstandsfrei in den Aschenbecher, ohne Staub aufzuwirbeln. Allerdings gibt’s zwei Probleme: die sehr kleinen Köpfe passen kaum auf die Pfeife und gehen schnell kaputt wenn man zu stark drückt. Daraus folgt das Nachschub-Problem: Früher kaufte ich immer eine Handvoll in einem Headshop neben dem Easy Going, ebenfalls Maastricht. Da fahre ich nicht mehr hin, Name und Telefonnummer des Ladens waren mit Google allein nicht rauszukriegen.

Gute Köpfe sind schwerer zu finden. Die kleinen dunklen vorn aus Holland,  die mittleren und der Steinkopf vom Shop Morocco

Gute Köpfe sind schwerer zu finden. Die kleinen dunklen vorn aus Holland, die mittleren und der Steinkopf vom Shop Morocco.

schwarze Pfeife mit kleinem Tonkopf

Kleiner Kopf, luftdicht angepasst mit einem Blättchen Zigarettenpapier und Schmand.

Ich fand den Shop Morocco, der verkauft passende Köpfe, allerdings eine Nummer größer. Die schmecken nicht ganz so gut, dafür muss man weniger Rauchen. Der Jahresvorrat kam schnell und zuverlässig per Post aus Spanien, allerdings wollten die gut 10 Euro Versandkosten.

Zubehör

Der Sebsi-Raucher braucht eine Büroklammer oder Stecknadel, um das Köpfchen zu säubern. Backspieße oder was ähnliches um die Rohre zu reinigen. Der Kif sollte mit Brett und Messer zubereitet werden, für die gewünschte Konsistenz. Am besten mit Gras oder gutem pulvrigem Hasch, Afgane oder Nepal ist nicht so geeignet. AW

Praktikum in der Suchtklinik – Arbeitsnotizen

Imperial Stout Craft Beer

Auswahl1

Schwarzbrot Format 0,33 l

Grade ein Glas Imperial Stout „Berliner Nacht“ von meinem Lieblings-Craft-Beer-Brauer Brewbaker (dem einzigen, den ich kenne) genossen. Schmeckt in echt so wie das, wie es ein Werbeplakat von Guiness verspricht. Und hat mal eben 9% Alkohol. Hab ich nicht bedacht und normal schnell getrunken. Auf halbem Weg an mein liebe Schwiegermutter gedacht. Die mag das schwarze Bier nicht, deshalb hab ich ihr einen Whiskey Sour angeboten und mir beim Limettenschneiden das Messer in den Finger gehackt. Tat scheiße weh wegen des Zitronensafts. Wir lernen: Starkes, leckeres Bier immer schön langsam genießen. Überlege, ob ich die zweite Flasche noch vernichten sollte. AW