Alles Haschisch dieser Welt

Neulich beim freien Recherchieren im Internet stieß ich auf joergo.de und auf dieses ganz phantastische Kleine Haschisch-Lexikon. Da sind so ziemlich alle Haschischsorten aufgelistet, die man in Deutschland um die Jahrtausendwende zu kiffen kriegte, sortiert nach Herkunftsländern und mit einem informativen und unterhaltsamen Text beschrieben. Der Autor Achim Zubke beweist dabei eine beeindruckende, anteilnehmende Kompetenz. Da bekomm ich nicht nur Lust, mal wieder würziges Harz zu verknuspern, ich wurde auch direkt neidisch und wollte sowas auch gern in meinem Blog haben. Ich dachte mir Fragen kost nix und schrieb den Administrator der Seite, Dr. Jörg Auf dem Hövel, an. Der antwortete noch am selben Tag und erlaubte mir, das Haschisch-Lexikon hier auf der Drogenpolitk zu veröffentlichen. Als ständige Seite, wie ihr oben im Menü sehen könnt. (Wer den Reader nutzt, sieht es nicht und muss auf den Link hier klicken.)

Jedenfalls bin ich ganz furchtbar stolz darauf. Jetzt publiziere ich hier zum ersten Mal einen Text von richtigen Autoren. Achim Zubke und Jörg Auf dem Hövel haben nämlich für das „Hanfblatt“ in Kooperation geschrieben. Das Magazin gibt es nun seit gut 10 Jahren nicht mehr. Aber Herr Dr. Auf dem Hövel, quasi der Herausgeber des Haschisch-Lexikons hat einiges auf joergo.de archiviert. Erwähnt sei hier diese lebendige Beschreibung von Ernte und Fermentation der Kräuter, die mich mit Nostalgie an eigene Gärtnererfahrung denken ließ. Dr. Auf dem Hövel schreibt auch noch gelegentlich für TELEPOLIS. Das lese ich wirklich gern, denn dort werden Themen noch ziemlich detailliert ausformuliert, ohne Angst die Leser mit langen Texten und politischen Stellungnahmen zu verschrecken. Gehaltvolles Gedankenfutter also und nicht, so wie ich hier auf der drogenpolitik, zusammengekürztes um der Leseraufmerksamkeit willen.

Das Haschisch-Lexikon von Achim Zubke nun erwähnt so ziemlich alle traditionellen Haschischsorten. Marokko und Indien haben wegen der Angebotsvielfalt besonders lange Kapitel. Es endet mit den modernen niederländischen Haschischsorten. Mit Interesse lernte ich etwa, daß der teure Skuff schlicht eine Wortschöpfung aus der Graspflanze Skunk und Stuff, dem niederländischen Ausdruck für Haschisch ist. Da der Artikel schon 2001 erschien, sind amerikanische Produkte, die nach den Liberalisierungen des Hanfmarktes entwickelt wurden, nicht mehr erwähnt.

Das Lexikon trägt die Fakten und Marketing-Legenden zusammen und kennzeichnet sie deutlich. Das ist erhellend und unterhaltsam. Aber ich persönlich glaube ja, der Cannabis-Schwarzmarkt wird nicht so verlogen sein wie die freie Konsumgüterindustrie. Jedenfalls hätte ich noch nicht gehört, daß die Haschisch-Dealer Werbeagenturen beschäftigen. Wenn doch mal, würden die sich nach so einem Text die Finger lecken. Damit ihr das auch glaubt, zum Schluß noch dieses schöne Zitat:

„Eine kleine Anmerkung zu Analysedaten sei gestattet. Sie können sicher sehr hilfreich sein und sind besonders für die Gesundheitsvorsorge interessant (deshalb her damit). Aber werden wir den Geist eines exquisiten Weines an seinem Alkoholgehalt und an der Öchslezahl erkennen?! Ganz ähnlich verhält es sich mit Cannabis. Die Seele des Hanfes erschließt sich nicht im Labor, sondern im Genuss.“ (Achim Zubke)

macht glücklich

 

7 Gedanken zu “Alles Haschisch dieser Welt

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