Die Kunst des Dampfens

Puffco elektrischer Dabstick Vaporizer

Ein Puffco+ Vaporizer speziell für Konzentrate, auch Haschöl genannt. Foto: @lofotomanie

Das teure Hobby des Marihuanagenusses hängt für mich seit jeher mit den zwei essentiellen Grundzutaten zusammen: Cannabis oder Hasch und Tabak. Die Mischung bestimmt Wirkstoffgehalt, Geschmack, Rauschverlauf. Eine der beiden Pflanzen steckt im verarbeiteten, genussfertigen Zustand voller Giftstoffe, macht stark abhängig, dumm und impotent, verklebt die Lungenbläschen und verstopft die Arterien. Hier ist nicht die rede vom Gras. Und wer das ohne sauren Tabakgeschmack genießen will, raucht meist pur.

Oder er dampft. Und fühlt sich vielleicht ein bisschen wie ein neumodischer, kiffender Hipster, wenn er das schlanke schwarze Handgerät zum Mund führt und nach dem Inhalieren nichts als eine dünne, dafür aber umso aromatischere Dampfwolke in die Abendluft bläst. Man könnte denken, es handle sich um eine E-Zigarette.

In Wirklichkeit befindet sich in der Keramikheizkammer des mobilen Vaporizers kein Liquid, sondern zerkleinerte, getrocknete Cannabisblüten. Die werden bei Temperaturen zwischen 180° und 210° Celsius erhitzt, ohne zu verbrennen. Die Cannabinoide werden dabei buchstäblich gekocht und verdampft. Der so entstandene Dampf enthält etwa 90% Cannabinoide, während der Rauch beim Verbrennen eines Joints nur 10% der begehrten Wirkstoffe enthält.

Etliche Versuche, das Rauchen aufzugeben, scheiterten am Kiffen. Um der Tabaksucht den Rücken kehren zu können, ohne auf den Cannabiskonsum verzichten zu müssen, kaufte ich mir den Flowermate V5.0S Pro. Das im Gehäuse verstaubare Mundstück aus Glas ist nicht nur edel, sondern auch verdammt praktisch und das Gerät heizt wirklich schnell auf. Es passt in jede Hosentasche, lässt sich leicht reinigen und die Temperatur ist aufs Grad genau einstellbar.

Doch das Umgewöhnen ist gar nicht mal so einfach

Wenn man die Wirkung von Cannabis im Zusammenspiel mit Tabak gewöhnt ist, kommt einem das Dampfen erst mal „läpsch“ vor. Schmeckt zwar lecker, aber richtig breit wird man nicht davon. Der werte Herr Chefredakteur machte mich darauf aufmerksam, dass man das dampfen erst lernen muss. Das heißt, 24 Stunden nicht kiffen und dann dampfen – ruhig mit etwas mehr Gras und einer höheren Temperatur anfangen. Der Wirkungseintritt ist viel verzögerter beim Dampfen und auch der Rausch verhält sich ganz anders.

Seitdem habe ich es oft versucht, auch nach tagelanger Abstinenz, doch der Flowermate kann meinen Ansprüchen nicht genügen. Der Dampf schmeckt schnell nach Popcorn, was für eine zu hohe Temperatur spricht, doch bei niedrigen Gradzahlen kommt überhaupt kein Dampf und die Wirkung fällt auch sehr mau aus. Ich kann mich also nicht wirklich ans Dampfen mit dem Gerät gewöhnen, und so wird der kleine Vaporisierer nur selten genutzt; vor allem zum Verdampfen von getrockneten Heilkräutern wie Salbei oder Thymian – das wirkt bei Erkältungen Wunder und schmeckt obendrein wirklich köstlich.

Zwei gute Freunde konsumieren auf eine ganz andere Art und Weise: Sie verdampfen Extrakt durch einen entsprechenden Vaporizer. Ich durfte das schon mehrmals testen und war so begeistert, dass ich mir vor kurzem so ein Gerät bestellt habe:

Der Puffco+ ist ein sogenannter Vaporizer Pen, kürzer als ein Kuli und mindestens genau so handlich. In der Öffentlichkeit ist er noch dezenter einsetzbar als der Flowermate und durch das stiftartige Design lässt er sich in jeder Tasche verstauen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Konzentrat-Dampfern hat dieser hier keine Heizspule in der Keramikheizkammer. An einem ebenfalls aus Keramik bestehenden Dorn im Innern der Kammer haftet ein Tropfen des wertvollen Öls, das Erhitzen geschieht durch ein Heizelement außerhalb der Kammer. Die wiederum lässt sich dadurch extrem leicht reinigen und das Öl kommt nicht mit Plastik- oder metallteilen in Berührung. Die Dampfentwicklung und die Wirkung sind mehr als zufriedenstellend.

Vaporisiert wird im Puffco, was am Keramikdorn hängenbleibt. Foto: @lofotomanie

Das Vaporisieren von Haschöl hat übrigens große Vorteile

Einer der Überzeugendsten ist wohl der Geschmack. Beim Inhalieren des Dampfs entwickeln sich unfassbar intensive, fruchtige oder würzige Aromen, die je nach Haschsorte und Extraktionsvorgang variieren. Durch das Ausbleiben von Tabak wird das Konsumerlebnis ohnehin schon viel geschmackvoller, aber wer ein Gourmet in Sachen Haschisch ist, sollte diese Erfahrung auf jeden Fall gemacht haben!

Auch das Wirkverhalten ist fast unschlagbar: Der Eintritt der Wirkung lässt nicht ganz so lange auf sich warten wie beim Dampfen von Cannabisblüten und die Wirkung selbst ist intensiver. Allerdings sollte man auch vorsichtiger dosieren. Das Öl ist sehr viel potenter als Gras und auch wenn die Verzögerung im Wirkungseintritt kürzer ist: sie ist da.

Und der Vorteil, den alle Arten des Dampfens inne haben: Kein Tabak, kein lästiges Bauen, keine Paper-Not oder Tip-Knappheit. Nur du und dein Vapo.

Stay high!

Neulich kontaktiert uns Timo, der den informativen Blog „Vaporizer Review“ betreibt. Das Ding sieht gut aus, also wird es verlinkt. Schaut mal rein: Mein Name ist Timo und ich habe bis 2017 meine Kräuter meist in Form von Blunts, Joints und schon etwas länger her aber auch Bongs konsumiert. Im Laufe der Jahre bin ich auf die gesundheitlichen Vorteile von Vaporizer aufmerksam geworden und habe beschlossen auf Vaporizer umzusteigen. Seitdem habe ich viele Vaporizer ausprobiert und dieses Wissen möchte ich auf Vaporizer-review.de weitergeben.

Ich teste Vaporizer auf meinem Portal nach den Kriterien Dampfqualität, Geschmack, Akkulaufzeit und Aufheizzeit. Zudem berücksichtige ich alle technischen Innovationen, das Design des Vapes, die Funktionalität und viele weitere einzelne Details. Ich biete auf der Webseite auch einen Preisvergleich zwischen verschiedenen Vaporizer Shops an, damit jeder Seinen Vape zum Bestpreis finden kann.

Wenn du einen Vaporizer suchst, dann bist du bei vaporizer-review.de aufjedenfall genau richtig! Wir finden mit dir zusammen den passenden Vape. Versprochen 🙂

Psychopharmaka – Glücklich durch Gehirnwäsche

Psychopharmaka

Wenn wir an Drogen denken, dann denken wir meist nicht an Psychopharmaka. „Droge“ hat im Umgangssprachlichen auch eine andere Bedeutung, als in der Fachbezeichnung für Bewusstseinsveränderung durch Einnahme einer Substanz.

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Als Psychiatriepatient lebt man mitunter von der Hand in den Mund.

Psychopharmaka verändern dein Bewusstsein. Es gibt im klassischen Sortiment Antidepressiva, Neuroleptika und die Diazepam-ähnlichen. Diazepam (umschreibung einer Stoffgruppe) ist von allen Psychopharmaka unter den Rausch-Freunden am bekanntesten, denn es findet häufig als „Trip-Killer“, so wie als Downer Verwendung.

Diazepame

Diazepam-ähnliche Medikamente finden in der Psychiatrie meist bei Angstzuständen oder psychotischen Zuständen des Patienten Verwendung. Sie kommen dann in Form von Schmelztabletten zum Einsatz und werden somit sublingual verabreicht. In der Psychiatrie werden sie höchstens zwei Wochen am Stück täglich gegeben, doch meist kürzer. Es gibt viele Hausärzte, die diese Medikamente leichtsinnig verschreiben, wenn man von Angststörungen berichtet und erwähnt, dass es momentan schwierig ist, einen Psychiater auf zu treiben. Aber schön brav sein und nicht ausprobieren.

Antidepressiva

Antidepressiva machen impotent, unfruchtbar und stumpf. Aber der ein oder andere Patient ist auf derartige Drogen angewiesen. Der MAO-Hemmer ist einigen von euch sicherlich bekannt. Auch ein MAO-Hemmer gehört zu der Gruppe der Antidepressiva, ebenso wie beispielsweise SSRI’s. Es lohnt sich nicht auf die Feinheiten einzugehen, da selbst die Psycho-Wissenschaft kein Plan hat, wie der ganze Krempel funktioniert (Stand 2018). Ich selbst habe noch nie Erfahrungen mit Antidepressiva gemacht, da ich noch Kinder kriegen will. Meine Bipolare Störung hat auch ein zu hohes Risiko der Manie mit sich gebracht, weshalb auf Neuroleptika zurückgegriffen wurde.

Neuroleptika

Neuroleptika sind bei allen psychischen Störungen sehr beliebt. Sie helfen immer, so hat man das Gefühl. Manchmal machen sie müde und lethargisch. Und sie machen schön desinteressiert und stumpf. Optimal also, für Menschen, die überemotional sind. Möchte Psychiater meinen. Einige dieser Psycho-Drogen knocken dich aus, als würde dein Gehirn mit 400 kg Schlagkraft gegen deine Schädelwand gedonnert werden.

Haloperidol habe ich selbst mal bekommen. Unter dem Handelsnamen Haldol ist es der Klassiker überhaupt. Es war, als wäre ich einen Monat lang schwerbehindert gewesen. Nach längerer Einnahme beginnt es nämlich das ZNS zu betäuben. Ich konnte meinen Bleistift nicht mehr festhalten und habe gesabbert, aber das kommt eben vor, wenn man geisteskrank ist.

Abilify

Es gibt aber auch ganz erfolgreiche, neuere Neuroleptika, so wie Abilify mit dem Wirkstoff Aripiprazol. „AbiliFly“ unter den Patienten. Bei mir hat es sehr starke antidepressive Effekte, es macht einfach so energiegeladen und stabil. Als würde man ein Unternehmen seit über 20 Jahren sicher betreiben, es macht dich klar und funktionsfähig. Wird das die neue Leistungsdroge 2020? Man muss fast jedes Psychopharmazeutikum vorsichtig einschleichen. Übrigens: „AbiliFly“ verursacht Synergien mit Substanzen wie LSD, Psilocyn oder DMT. Aber Achtung: Das Drogen-Medikament ist erst seit 2004 zugelassen.

Fazit

Ist das nun alles Gehirnwäsche? Ja, ein bisschen. Gehirnwäsche steckt in jeder Droge. Einige Leute haben ein so dreckiges Gehirn, dass eine Wäsche garnicht mal so schlecht wäre. Es kann Fluch und Segen sein. Ich selbst habe eine Bipolare Störung und sammel so meine Erfahrungen mit diesen Substanzen, jedoch muss ich gestehen, dass mich Psychedelika dann doch mehr reizen, als die tägliche bunte Pille für’s normal sein.

Mind Comedy bedankt sich herzlich für’s Lesen. Bleibt gesund ihr Schnuffelbacken.

Leonard von Mind Comedy ist der drogenpolitik schon länger wohlgesonnener Partner. Diese kurze Pharmkopoeia erstellte Mind Comedy exklusiv für die drogenpolitik. Besucht ihn auf seinem Blog und seinem Youtube-Kanal, aus Soundcloud und Instagram wo er mal sachlich, mal poetisch über das Leben, Kunst, bipolare Störung, freiwillige und unfreiwillige Rauschzustände und so einiges mehr berichtet. 

Sour aus Birnenschnaps hilft bei historischen Altlasten

Baron Hildprandt Hruskovice

Als Blogger muss man von seinen Urlaubsreisen schreiben, ein Blog ist schließlich die Diashow des Internetzeitalters. Wer da keine Lust drauf hat, kann sich einfach woanders hin klicken oder die elektronischen Medien zur Seite legen und mal wieder was sinnvolles machen. Allen anderen erzähl ich was von unserem Skiurlaub, denn Wintersport ist bekanntermaßen die perfekte Ausrede, um Frühstück, zweites Frühstück und Mittagessen durch einen Schnaps zu ersetzen. Traditionell sind das in den Bergen natürlich Obstbrände. Diesmal ging es ins Riesengebirge und zwar an die südliche, auf tschechischem Staatsgebiet liegende Flanke, deren Flüsse über die Elbe in die Nordsee drainieren. In diesem Teil Osteuropas, also vom Riesengebirge bis zum Mittelmeer, ist der Obstler der Wahl selbstverständlich ein Pflaumenbrand, Slibovic oder Slivovice. Als geschmacklich bessere Alternative wurde gern der Birnenbrand, Hruskovice, gereicht. Was das H und das R in dem Namen nebeneinander zu suchen haben, ist mir schleierhaft. Das Tschechische gehört eben zu den Sprachen, die mit Vokalen traditionell eher Sparsam umgehen.

Birnenbrand nun ist ganz und gar nicht hip oder populär, aber alle Jahre wieder im Winterurlaub lassen wir uns die Qualität und den angenehme Geschmack dieser ureigentlichen Spirituose gerne wieder in Erinnerung gerufen. Es ist ein total konservativ-altbackenes Getränk. Aber einfach gut und lecker, ohne Werbung, ohne schicken Namen, ohne ein Image. So wie die gute alte Zeit, als die Urgroßeltern im Pferdeschlitten zu Weihnachten unter Pelz und Decken fummeln konnten… oh what fun it is to ride… Die halbe Stunde im One horse open sleigh kostete gut 40 Euro, das sollte einem die Liebste schon wert sein. Die weiße Weihnacht jedenfalls hat für uns Bundesbürger also ausnahmsweise mal nicht der Klimawandel geraubt. Die ist einfach in den Ostgebieten geblieben. Denn das Riesengebirge – es gibt auch einen Tschechischen Namen dafür, aber der hat wieder furchtbar wenig Vokale – ist Teil dessen, was mal Sudetenland hieß.

Als Urlauber braucht uns das nicht weiter zu belasten. Wir können uns beim morgendlichen Schnaps entspannt zurücklehnen und uns freuen, daß die Deutschen das Mittelgebirge so hübsch hergerichtet haben, jetzt aber glücklicherweise weg sind und wir deshalb total entspannt unsere Ferien genießen können. Aber über die Heimatvertriebenen darf man keine Witze machen. Denn auch wenn wir spätgeborenen den grausamen Schrecken von Flucht und Vertreibung nicht nachvollziehen wollen und können, droht uns das Ungemach in Form von Vertriebenenverbänden und deren Vorsitzenden und Vorsitzendinnen, welche nach wie vor unsere Gesellschaft mitgestalten wollen. Auch im Hinblick auf unser aller Zukunft sollten wir uns also nach ein paar Schnäpsen die Frage stellen: Können wir Deutschen mit anderen Völkern zusammenleben, ohne dass wir denen mit unserem unbedingten Gestaltungswillen permanent auf den Wecker fallen?

Im Riesengebirge jedenfalls wird nicht mehr viel gestaltet, seit man die Deutschen erfolgreich verjagt hat. Die letzte Gestaltung betraf die Tschechisierung der Ortsnamen, manchmal durch Übersetzung, oft aber durch gewaltsame Streichung von Vokalen. Die Umgestaltung der Bevölkerung verlief dagegen nicht besonders Nachhaltig. Es wurden bis heute nicht die ursprünglichen Einwohnerzahlen erreicht, wirtschaftlich dümpelt die Gegend so vor sich hin. Der Tourist merkt das daran, daß es in den Skiorten außer Gastronomie praktisch keine normalen Geschäfte gibt. Lebensmittel bekommt man im vietnamesischen Alles-Laden.

Hanfblüten

Entspannender Kräutertee im vietnamesischen Alles-Laden

Aber hinter zwei Vietnamesen fanden wir in einer kleinen Passage eine noch kleinere Wein- und Schnapsboutique. Dort erstanden wir als Souvenir eine Flasche Baron Hildprandt Hruskovice, rund 10 Euro billiger als die halbstündige Schlittenfahrt. Auch der Schnaps kommt natürlich nicht aus dem Riesengebirge, Baron Hildprandt wohnt nämlich gar nicht in den Sudeten, Verzeihung, im Riesengebirge, sondern irgendwo in einem Böhmischen Dorf zwischen den Großbrauereien Pilsen und Budweis. Die Birnen dort scheinen jedenfalls gut zu sein, das vierfach destillierte Erzeugnis schmeckt und wirkt hervorragend, ohne am nächsten Tag unangenehm aufzufallen. Zu Hause im Alltag sind wir aber nur selten so euphorisch, daß wir den Morgen mit einem kurzen Klaren begrüßen möchten. Wegen der vielen, drängenden, deutschen Fragen vermutlich. Deshalb verlegen wir den Alkoholkonsum wieder auf den abendlichen Cocktail. Der einzige Cocktail, den wir können, ist ein Sour. Zitronensaft und Läuterzucker im Schnaps geht nämlich immer, zu Hause kann auf schäumendes Beiwerk wie Eiweiß gerne verzichtet werden. Das Problem ist nur das richtige Mischungsverhältnis für die jeweilige Alkoholsorte. Bei charakterstarkem Whisky ist das einfach, Alkohol:Zitrone:Zucker 2:2:1, funktioniert immer. Bei weniger ausdrucksstarkem Alkohol muss immer mehr Sprit rein. Für Wodka habe ich das Rezept noch nicht gefunden, wer eins hat, bitte melden. Beim Birnenschnaps aber war direkt die erste Runde Google ein Volltreffer, 6:3:2 und die Birne vereinigt sich mit der Zitrone in perfekt-fruchtiger Harmonie. Die Drogenpolitik hat einen neuen Lieblingsdrink.

Skifahren für mehr Schnaps

Skifahren für den Weltfrieden und natürlich für mehr Schnaps

Dabben – Haschöl in der Haschölpfeife

Mit dem neuen Jahr hat die Redaktion auch endlich irgendwann ihr neues Drogenlabor bekommen und wir konnten ausgiebig neue Pflanzenkonzentrate herstellen und zu Testzwecken verkonsumieren. Die Rede ist von Haschöl, dem Extrakt oder Konzentrat der rauscherzeugenden Hanfpflanze. Technisch gesehen ist das natürlich ein Pflanzenharz und kein Öl, denn Pflanzenöle sind flüssig und werden aus Samen oder Früchten hergestellt. Das Haschöl dagegen stammt aus der Pflanze, in unserem Fall aus nicht befruchteten Blütenständen und ist bei Zimmertemperatur eine zähe, wachsartige Masse.

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Das Drogenlabor besteht eigentlich nur aus einem griffigen Glasrohr mit zwei Öffnungen. Rein kommen harzhaltige Kräuter, dann wird Butan durchgesprüht und aus der großen Öffnung läuft es durch das Filterpapier raus. Das Butan dampft dann schnell ein und in der Schüssel bleibt das Harz zurück. Wir verwendeten das Modell Secret Smoke.

Richtig, das gab es alles schon mal bei der Drogenpolitik. Dieses Mal haben wir aber kein rotbraunes Öl mit Isopropanol erzeugt, sondern honiggelbes BHO:

Butane Honey Oil mit Butangas

Das schmeckt feiner, nach frischem Gras, weil das Lösungsmittel Butan kein oder wenig Chlorophyll auswäscht. Und um die Aromen besser zu genießen, haben wir uns dazu eine richtige Ölpfeife besorgt, mit der man viel Konzentrat auf einmal pur wegblubbern kann. Auf Neudeutsch heißt diese US-Amerikanische Konsumform „Dabben“, weil ein winzig kleiner Klecks (dab) auf einen heißen Nagel in der Wasserpfeife getupft (to dab) wird.

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Goldenes Hanfharz mit sehr hohem Wirkstoffanteil ist der Lohn der Mühe.

Das macht das Kiffen mal wieder zu einem ganz besonderen Erlebnis

Bei Cannabiskonsum baut man eigentlich schnell eine Toleranz auf, je mehr man zu sich nimmt, desto weniger spürt man. Auch ist der Rausch nicht wirklich spektakulär. Es ist schon ein wenig wie Fliegen, aber ich würde es jetzt eher mit einer Ballonfahrt vergleichen. Das aufregendste ist der Aufstieg, oben ist es dann windstill und man hat eine schöne Aussicht, aber die Flughöhe ändert sich nicht. Die subjektiv empfundene Überraschung ist daher ein wesentliches Element des Rausches. Deshalb kann der Hanf auch starke, total echte Angstgefühle und Beklemmungen auslösen, welche, mit einem entsprechend sonnigen Gemüt aber auch wieder als tranceartige Entspanntheit interpretierbar sind. Eine emotionale Achterbahnfahrt, die allerdings bei regelmäßigen Konsumenten nach dem ersten Mal nur selten, vielleicht wieder nach längeren Pausen auftritt.

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Eine billige Ölpfeife mit einem noch billigeren Gasbrenner. Mit dem Brenner wird der Glasnagel zum Glühen erhitzt, dann tupft man einen Tropfen Harz auf und genießt. Die Ausrüstung tut ihren Dienst, mehr schlecht als Recht, aber es funktioniert. Gut, man schluckt ein paar Wassertropfen, aber davon geht die Welt nicht unter.

Dabben ist wie Bongrauchen für Erwachsene

Der Konsum von Konzentraten in der Ölpfeife kann auch erfahrenen Kiffern wieder die nötige Beschleunigung für eine Verstörtheit höheren Grades verpassen. Der Schub beim Start ist ganz enorm, das High aber sehr stabil. Also gar nicht wie ein Flug, eher wie eine rasante Fahrstuhlfahrt auf eine stabile Aussichtsplattform. Typisch für Konzentrate, empfand ich die Wirkung als sehr klar und medizinisch. Nur kurze Paranoia befiel mich beim ersten Dab-Versuch. Und zwar bekam ich – durchaus berechtigt – Angst vor dem billigen chinesischen Gasbrenner, den wir benutzten, um den Nagel der Ölpfeife zum Glühen zu bringen. Sobald ich den aus der Hand gelegt hatte ging es aber. Der mitreisende Drogenlaborpartner empfand das etwas intensiver, aber dem hatte ich auch zwei Köpfe verpasst. Einer reichte mir völlig. Die intensive Wirkung begann nach wenigen Minuten und dauerte sehr lang. Ein einziger Zug wirkte von acht Uhr Abends bis kurz vor Mitternacht. Dann fühlte ich mich wieder fit für die nächste Dosis, aber wo ich früher nachgelegt hätte, musste ich dann nach Hause.

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Einzig der Nagel aus einfachem Glas ist wirklich schlecht. Beim Dabben soll man eigentlich mit einer Stoppuhr in der Hand genau die richtige, möglichst niedrige Temperatur finden, dann wird ein Sport draus. Mit dem billigen Teil ist das nicht möglich, das ist entweder sehr heiß oder gar nicht. Eine neue Pfeife werde ich nicht kaufen. Irgendwann gibt der Nagel den Geist auf, dann kommt nur ein höherwertiger Nagel drauf, der spezialisierte Ölpfeifenversand bietet große Auswahl.

Man denkt, man hätte alles im Griff – ähnlich wie bei viel Schnaps

Wenn manche Cannabis-Konzentrate als harte Drogen bezeichnen, dann haben sie nicht ganz unrecht. Ich fühlte mich nach dem Dabben immer klar, aber geistig völlig auf einem anderen Stern. Dass da doch ein starker Rausch war, merkte ich so richtig erst am nächsten Tag und danach. Denn es gab die morgendliche, fahrige Entrücktheit nicht nur am nächsten, sondern auch noch am übernächsten Morgen. Wobei, wieder typisch für Cannabis-Konzentrate, die Neben- und Nachwirkung zwar deutlich, aber nicht unangenehm waren. Da ist einfach schon wesentlich reinerer Wirkstoff konsumiert worden, als vermischt mit Pflanzenmaterial. Hasch macht eben keinen Kater, es wirkt nur verdammt lange.

Der Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem Kunstprojekt Cannabis Rausch, wir werden näher über die Kooperation berichten.

Produkte zur Extraktion bestellten wir von dabbing.de und haben die alle selbst bezahlt. Bezeugen können wir, neben zügiger Lieferung, eine exzellente, kundenorientierte Beratung. Der Besitzer des Shops, Stefan Müller, ist auch ein engagierter Aktivist der informativ und unterhaltsam schreibt, zum Beispiel auf seinem Blog zum Dabben oder dem Informationsportal über niederländische Coffeeshops KeinWietpass. Wenn man auf der Seite stöbert, findet man wesentlich bessere Ölpfeifen als unser Billigprodukt aus einem Headshop.