Victoria Malaga

Im Reiseführer stand, Spanier konsumierten relativ viel Alkohol. Aber man sehe sie selten betrunken in der Öffentlichkeit. Vielleicht auch, weil deutsche und englische Gäste diese Rolle übererfüllen. Bestimmt aber, weil der Alkohol so selbstverständlich in den Tagesablauf integriert ist. Zu preisgünstigen Tapas servierte man einen milden Weißwein zum trinken und nicht zum drüber reden. Mild genug für Minderjährige aber dabei so lecker und echt, die Jugend braucht sich da nicht um das Erlebnis echten Weines betrogen fühlen. Ich bekam ein Victoria, ein typisches spanisches Lagerbier. Sehr mild, die Kohlensäure prickelt stärker als jede eventuell vorhandene Hopfenbitterkeit. Im Abgang bleibt dieser dumpfe leicht würzige Geschmack zurück. Der erinnert am ehesten an verbrannten Zucker. So schreibe ich ihn mal dem Malz zu. Auf jeden Fall etwas, woran man sich gerne erinert. So gerne, dass ich nach einem Victoria zu Mittag noch mal Abends zwei Dosen für je 70 Cent aus dem Supermarkt mitnahm. Da kann man nichts falsch machen. Dringend warnen muss ich allerdings vor dem Schweinefleisch, im Bild hinter der Bierdose. Das ist schweinesauteurer  Pata Negra Schinken, der nach dem Öffnen praktisch sofort im Mund schmilzt und ein dringendes Verlangen nach mehr erzeugt. Dieses Teufelszeug gehört bestimmt auf eine Liste für gefährliche, suchterzeugende Substanzen.

11 Gedanken zu “Victoria Malaga

  1. Immer wieder freut mich deine Unvoreingenommenheit, was den Geschmack angeht. Eine Besprechung spanischen Biers beginnt ja meist mit den für einen Deutschen unzumutbaren Inhaltsstoffen – sozusagen auf der Rückseite der Büchse.

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