Blogvorstellung: Der besondere Geschmack des Mäck78

In jungen Jahren las ich auch mal in Werken des Marquis de Sade. Man sollte sich ab und zu mit der Geisteswelt französischer Intellektueller beschäftigen und es ist ja auch nicht ganz uninteressant. Allerdings verging mir die Lust daran gründlich, als der Graf begann, sich über gewisse kulinarische Vorlieben auszubreiten. Da, wo ich aufhörte, den Marquis zu lesen, macht nun Mäcks Blog weiter. Merkwürdigerweise aber lese ich den wiederum ganz gern. Es gibt ja durchaus Stimmen, die behaupten, das Werk von de Sade sei als politische Satire zu verstehen. So könnte man Mäcks Blog auch betrachten. Aber er ist nicht so akribisch und manisch wie de Sade, sondern irgendwie leidenschaftlicher und viel menschlicher.
Wer jetzt weiß, worum es bei Mäcks Blog geht und das mit irgendwelchen persönlichen Gefühlen nicht vereinbaren kann, sollte an dieser Stelle nicht weiterlesen und auch auf gar keinen Fall einen der verlinkten Artikel ansehen. Alle anderen sind selber Schuld und denen wünsche ich viel Spaß beim Entdecken von Mäcks Kosmos.

Denn eine große Freude ist es mir, diesen Blog und den verantwortlichen Künstler vorzustellen. Die Scheißhauslyrik ist nämlich abseitige Lektüre ganz nach dem Geschmack abgestumpfter Drogenpolitiker. Darüber hinaus ist Mäck auch noch ein versierter Experte für Aufputschmittel. Den Mut zur Erforschung seiner abgründigen Neigungen, eingeschlossen derjenigen, über ebenselbige freizügigst zu berichten, verdankt Mäck laut eigener Aussage dem Amphetaminkonsum. Dabei hegt er eine besondere Vorliebe für Ephedrin. Mit dieser Substanz experimentierte ich ja auch eine Weile. Trotz gewisser Faszination mußte ich aber feststellen, es eignet sich nicht so gut für psychedelische Forschung. Durch die Lektüre von Mäcks Werk wird mir bewußt, Ephedrin ist eine ganz wunderbare Droge zum Ausleben sexueller Fetische, geradezu ideal für das masochistisch-passive Erleben. Denn die Wirkung ist eine krautig-kratzige Erregung, deutlich sexuell, dabei aber ziemlich stark genital-dysfunktional. Und nicht flauschig wie Ecstacy, welches ja eher androgyn-kuschelig daherkommt. Die kribbelige Wirkung von Ephedrin auf Geschlechtsteile beschreibt Mäck ziemlich anschaulich in der Geschichte mit dem passenden Titel „Der Ephedrinpimmelzwerg„. Diese aber ist nur vollständig mit der Vorgeschichte, „Verstrahlt an Sylvester„.

Wer es wagt, sich das nach dem Essen durchzulesen, hat einen guten Überblick über den Inhalt des Blogs. Für Leser mit empfindlichem Magen sei hier zusammengefasst, es gibt Koprophagie, inzestuöse Phantasien, konservative Ansichten und Sadomasochismus. Hoch seriös und Menschenfreundlich empfand ich auch sein Angebot, abgelaufene Schmerzmittel fachgerecht zu entsorgen. Darüber hinaus hege ich den Verdacht, Mäck ist gläubiger Katholik. Mäcks Werk wäre nicht vollständig, ohne seine Aktivitäten auf facebook. Dort stalkt er regelmäßig unbedarfte junge Leute. Die männlichen etwas wohlwollender, ein hohes Kompliment ist es wenn er den Wunsch äußert, jemandes Hinterlassenschaften verspeisen zu wollen. Gegenüber jungen Frauen betätigt er sich oft als richtig ordinärer und zickiger Orthographie-Blockwart und prahlt dann damit öffentlich. Ferner pflegt er eine extrem umfangreiche und geordnete Dokumentensammlung zum Mordfall Sedlmayr. Da ich nie bewußt Fernsehsendungen mit Sedlmayr gesehen habe, spricht mich das weniger an, es riecht etwas altbundesrepublikanisch nach Tatort.

Da Mäck offensichtlich in einem bürgerlichen Brotberuf seine Misanthropie pflegt, muß er wohl oft nüchtern bleiben, daher sind die meisten seiner Beiträge kurze Bonmots. Wenn er denn aber mal ordentlich Amphetamin nimmt, geht es rund. Das vermute ich jedenfalls. Es kann ja auch sein, daß er den Großteil seines literarischen Schaffens nicht kostenlos verbloggt, sondern es für den großen Durchbruch aufspart. Das hoffe ich persönlich, denn er hat versprochen, mir im Falle eines kommerziellen Schreiberfolgs ein iPad zu sponsorn. Und das, ohne jede Kenntnisse der Funktionalität meines Verdauungsapparates, was ich als große, menschliche Anerkennung werte. Seine literarischen Vorbilder enthüllte er jüngst, das sind unter anderem William S. Burroughs und Hubert Selby Jr. Mir sind die beide leider noch nicht bekannt. Mäcks amphetaminig-aufgekratzte Schreibe erinnert mich ein wenig an Keruac, wobei ich hier Mäck lieber mag. Denn wo Keruac als Intellektueller teilnehmend-beobachtend mit den wilden Kerlen on the road ging, greift Mäck höchstselbst und ohne Gummihandschuh in die Scheiße.18110548_1880165425558707_1359736537_n

Tanztee – Rezeptvorschlag für Kräuterfreunde

Schon die Schule verpasste uns ja eine ordentliche Portion Standesdünkel. Als Gymnasiast war man selbstverständlich offen für pflanzliche Rauschmittel aller Art. Dafür hegten wir Vorurteile gegen chemische Drogen. Aus dieser Geisteshaltung ist erklärlich, dass ich versuchte, einen anregenden Kräutertee selber zu brauen. Die Zauberkraft sollten selbst gesammelte Psilocybinpilze (psilocybe semilanceata) bewirken. Die können einen ganz schön aus der Bahn werfen, wie ich beim Zauberpilzblogger ausführlich beschrieb. Also brauchte es ein Kraut, das beständig fröhlich und wach hält. Da bot sich Meerträubel, also Ephedra an. Das stand schließlich beim Tanzsportverband auf der Dopingliste, war aber vor 2006 noch mehr oder weniger frei erhältlich.

In einer kleinen Vorstadt-Apotheke verweigerte man mir das Kraut. Der alte Chef schaute ziemlich verdattert, als ich ihm frei heraus erzählte, ich wollte damit zum Freizeitvergnügen experimentieren. Er hatte wohl auf eine phantasievolle Lügengeschichte spekuliert. In der altehrwürdigen Apotheke am Bonner Marktplatz dagegen wurde ich anstandslos bedient. Eine desinteressierte junge Helferin nahm die Bestellung auf und am nächsten Tag erhielt ich eine rote Papiertüte mit einem Jahresvorrat Herba ephedra für fünf Euro.

Für den Ephedra-Tee ließ ich einen Esslöffel Kraut pro Tasse zehn Minuten sprudelnd kochen. Dann die Temperatur reduzieren und in nicht mehr kochendem Wasser 15 Pilze pro Person gute 15 bis 20 Minuten ziehen lassen. Die Brühe schmeckte nicht eben delikat, ein merkwürdig bitterer Belag blieb im Mund, etwa eine halbe Stunde, dann setzte die Wirkung ein. Die war wunschgemäß heiter und anregend. Eine körperliche und geistige Leichtigkeit erfüllte mich, ganz ähnlich wie wenn man nach dem Sport auf nüchternen Magen schnell ein Bier kippt. Während beim Bier dieser angenehme Zustand aber meist schnell überschritten wird, hielt mein Tee das Level konstant mehr als drei Stunden. Ab und zu glaubte ich, persönliche Nachrichten vom DJ zu empfangen, das störte aber nicht das Tanzvergnügen. Allein, die Mischung war noch nicht ganz perfekt: Nach den drei Stunden hörte die Pilzwirkung auf, während das Ephedra weiterhin seine wache, krautige und irgendwie langweilige Erregtheit verbreitete. Heute würde ich das Ephedra herunterdosieren und stattdessen mit aufhellenden Zusätzen wie Vitamin C oder Honig zur Geschmacksverbesserung experimentieren.

Das sagt Wikipedia zu Ephedra-Pflanzen und das zu Ephedrin.

Meerträubel Samen

Ephedra-Kraut gibt es seit 2006 in Deutschland nur auf Rezept. Die Pflanze enthält neben dem „freien“ Pseudoephedrin nämlich auch das verschreibungspflichtige Diastereomer Ephedrin. Besitzer einer Pharmafabrik können die Wirkstoffe trennen und Rezeptfreie Erkältungsmittel mit Pseudoephedrin verkaufen. Balkongärtner aber müssen sich hüten. Diese Meerträubelsamen verhielten sich bislang gesetzeskonform und verweigerten die Keimung auf deutschem Boden.

 

 

Schnell & Sympathisch: Die Wirkung von Sympathomimetika

Sympathomimetika sind zum Beispiel: Ephedrin, Pseudoephedrin, Amphetamin (Speed), Methamphetamin (Crystal Meth), Methylphenidat (Ritalin). Sie verstärken die Wirkung des Sympathikus.

Der Sympathikus ist körpereigenes Alarmsystem und Wachmacher. Er ist Teil des vegetativen Nervensystems. Seine Nerven senden autonom und unwillkürlich aus Hirnstamm und Rückenmark zu allen wichtigen Organen. Der Sympathikus erhöht Blutdruck und Herzfrequenz, erweitert die Bronchien, sorgt also für mehr Sauerstoff im Körper. Er hemmt Organfunktionen, die unter Belastung nicht gebraucht werden, wie etwa Verdauung. Der Parasympathikus macht genau das Gegenteil: Blutdruck senken, beruhigen, Verdauungstätigkeit erhöhen. Das Suppenkoma nach nem guten Mittagessen entspricht der Wirkung des Parasympathikus. Normalerweise arbeiten Sympathikus und Parasympathikus in wohlregulierten Gleichgewicht zusammen.

Noradrenalin

NORADRENALIN

ADRENALIN

ADRENALIN

Wir machen uns Stress: Noradrenalin und Adrenalin
Die Sympathikus-Nerven benutzen für anregende Wirkung spezielle Botenstoffe: Adrenalin und Noradrenalin mit ähnlicher Wirkung, aber unterschiedlichem Einsatzgebiet. Noradrenalin ist Neurotransmitter, also ein chemischer Wirkstoff, der das ursprünglich elektrische Nervensignal durch den engen synaptischen Spalt schnell auf’s Zielorgan überträgt. Ausserdem hat es im Hirn mit Wachheit, Träumen und der Stimmung zu tun. Adrenalin dagegen wirkt hauptsächlich als Hormon: Die Nebennieren schütten es ins Blut aus und es erreicht unspezifisch, langsam aber nachhaltig den ganzen Körper, wo es anregende Sympathikus-Wirkung vermittelt. An den Molekülen fallen drei OH-Gruppen auf. Dadurch sind die Stoffe gut im Wasser (hydrophil) aber nicht in Fett löslich. Sie können fetthaltige Barrieren im Körper, wie Zellmembranen, nicht passieren. Ein wasserlösliches Molekül bleibt brav da wo es ausgesetzt wurde: Hormon in der Blutbahn, Neurotransmitter im Nervengewebe.

Die Interessanten Substanzen ähneln Adrenalin und Noradrenalin in Größe und Form. Allerdings fehlen ihnen die OH-Gruppen am Benzol-Ring. Damit sind sie extrem fettlöslich und können ungehindert die Blut-Hirn-Schranke passieren. Einmal gegessen oder intravenös injiziert verteilen sie sich in Blutbahn und Nervensystem.

PSEUDOEPHEDRIN

PSEUDOEPHEDRIN

EPHEDRIN

EPHEDRIN

Ephedrin und Pseudoephedrin wirken als direkte und indirekte Sympathomimetika. Direkt, in dem sie im Blut zirkulierend an manchen Rezeptoren (z.B. an Herz, Atemwegen oder Blutgefäßen) die Wirkung von Adrenalin hervorrufen. Weil sie dem Adrenalin so ähnlich sehen. Auch der Energieumsatz aller Zellen wird massiv erhöht, was die Stoffe zu sehr effektiven „Fatburnern“ macht.

Ritalin = Methylphenidat

RITALIN = Methylphenidat, die beliebte Lerndroge für unartige Kinder und Jugendliche

Indirekte Sympathomimetika im Nervengewebe: Normalerweise schütten sympathische Nerven Noradrenalin als Neurotransmitter in den synaptischen Spalt aus. Nach dem das Noradrenalin seine Wirkung an Empfänger-Zellen (der Postsynapse) getan hat, nimmt die ausschüttende Nervenzelle es wieder auf benutzt es für ihr nächstes Signal. Das geschieht mit speziellen Kanälen, die eigentlich nur Noradrenalin durchlassen. Ephedrin, Pseudoephedrin und auch Ritalin gelangen in diesen Kanal, aber nicht hindurch und verstopfen ihn. Das natürlicherweise ausgeschüttete Noradrenalin wird nicht wieder aufgenommen und reichert sich im synaptischen Spalt an. Entsprechend stärker wirkt es auf’s Zielorgan.

Methamphetamin =

METHAMPHETAMIN = „CRYSTAL METH“ zieht schnell ins Hirn, dank zusätzlichem CH3 (METHyl-Gruppe) am N

Amphetamin

AMPHETAMIN heißt auch mal Pep oder Speed. Spielt den Booster in XTC-Tabletten.

Amphetamin und Methamphetamin gehen noch einen Schritt weiter: Sie dringen in die präsynaptische Nervenzelle (die das Signal sendet) ein und verursachen dort die permanente Ausschüttung des Neurotransmitters, auch ohne Nervensignal. Das führt zunächst zu einer ziemlich starken Sympathikus-Wirkung. Allerdings verbrauchen die Zellen ihren Neurotransmitter dann sehr nachhaltig. Das erklärt Schlappheit und Ausgelaugtheit nach Konsum und die Toleranz gegenüber immer höheren Dosen bei häufigerem Gebrauch ohne Erholungsphase.

Quellen: Einschlägige Lehrbücher der Biochemie und Anatomie, Wikipedia, http://www.doccheck.com/de/
Die Abbildungen der Strukturformeln stammen aus Wikipedia-Artikeln
AW

Ephedrin ohne Rezept – BAYER macht’s möglich

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Abbildung eigenhändig aus’m Internet geklaut

Neulich hatte ich die merkwürdigste Erkältung meines Lebens. Für Grippe nicht heftig genug, aber es ging mir mal richtig bescheiden. Natürlich mußte ich wichtige Sachen lesen, am besten schnell. Also in die Apotheke. Paracetamol half nicht, die Nase lief weiter wie n Wasserhahn. Die resolute Apothekerin verkaufte mir Aspirin Complex und zwang mich, sofort ein Glas zu trinken. Es stellte sich eine befreiende Klarheit ein, die Atemwege waren offen und trocken. Ferner spürte ich ein verdächtiges Kribbeln unter der Schädeldecke. Ich musste spontan an die Supercaps aus’m Headshop denken (hier Infos aus der Sicht der Bodybuilder).
Tatsächlich: in jedem Tütchen ist ne Portion Pseudoephedrin. Genauso lustig wie Ephedrin, zwei Tütchen zwiebeln schon angenehm, ne Packung mit 20 Portionen kost n Zehner. Laut Beipackzettel darf man bei höheren Dosen sogar Halluzinationen erwarten. Und das Aspirin nehmen wir mit, soll ja nen wohltuenden, entzündungshemmenden Effekt haben.
AW